„Wenn man das tut, was man weiß, hilft das auch.“ – Restart-19 die Ergebnisse

Genau sechs Monate sind vergangen seit Karsten Günther, der Geschäftsführer der SC DHfK Handball Verwaltung GmbH, laut eigener Schilderung versucht hat in einem Akt „purer Verzweiflung“ Dr. Stefan Moritz als Leiter der Infektiologie der Universitätsmedizin Halle zu erreichen. Entwickelt hat sich aus diesem ersten Kontakt, das weltweit beachtete Forschungsprojekt RESTART-19 als Simulation zum Übertragungsrisiko von COVID-19 im Rahmen von Sport- und Kultur-Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen. Karsten Günther bezeichnet den Anruf als seinen wichtigsten des Jahres, nicht nur für ihn, sondern vielleicht sogar für die gesamte Eventbranche. Heute nun hat das Forschungsteam die Ergebnisse der Studie in einer Pressekonferenz präsentiert, veranschaulicht und Empfehlungen gegeben.

Einer der wichtigsten Sätze fällt, nur wenige Stunden nach der „Lockdown Light“ Bekanntgabe durch die Bundeskanzlerin, bereits im Eröffnungsstatement des Dekans der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Michael Gekle. Er konterkariert darin die Markus Söder Aussage „Man muss das tun, was man glaubt.“ vom Vorabend, mit dem roten Faden, der sich durch die nächsten anderthalb Stunden der Präsentation ziehen soll. „Wenn man das tut, was man weiß, hilft das auch.“ Damit ist der Ton gesetzt und es geht in die Ergebnisdarstellung.

Die gewonnen Daten setzen sich aus der Kontaktanalyse freiwilliger Teilnehmer einer Liveveranstaltung mit verschiedenen Szenarien am 22.08.2020 in der QUARTERBACK Immobilien ARENA Leipzig und einer computerbasierten Aerosol-Simulation in der selben Veranstaltungsstätte zusammen.  Diese ergeben in Kombination ein epidemiologisches Modell, in dem verschiedene Szenarien und Parameter gegeneinandergesetzt wurden und das zu den endgültigen Erkenntnissen und Empfehlungen führte. Herauszustellen ist, dass hier Forschungsergebnisse, finanziell gestützt durch die politischen Entscheidungsträger und das ethische Empfinden der Wissenschaftler zeitnah präsentiert werden können, um einen schnellen gesellschaftlichen und branchenspezifischen Nutzen, über die akademische Anerkennung zu stellen.