Neue Herausforderungen für die Zeitarbeitsbranche – Tariferhöhungen und politische Weichenstellungen
Die Zeitarbeitsbranche steht erneut vor bedeutenden Herausforderungen: Die angekündigten Tariferhöhungen und die politischen Entwicklungen in der Bundesrepublik werfen ihre Schatten voraus.
Die DGB-Tarifgemeinschaft hat die bestehenden Tarifverträge fristgerecht zum 30. September 2025 gekündigt. Diese Entscheidung wird weitreichende Folgen haben – nicht nur für die Zeitarbeitsunternehmen, sondern für die gesamte Branche und alle, sich engagierenden Akteur:innen.
Politische Rahmenbedingungen beeinflussen die Branche
Die politische Lage in Deutschland hat sich mit der neuen schwarz-roten Regierung deutlich verändert. Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht eine zeitnahe Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde vor. Diese Erhöhung wird sich unweigerlich auch auf die tariflichen Forderungen der DGB-Gewerkschaften auswirken.
Damit einhergehend wird es erneut darum gehen, den Abstand zwischen tariflicher Vergütung und dem gesetzlichen Mindestlohn zu wahren. Das bedeutet konkret: Die Branche muss sich auf eine deutliche Tariferhöhung einstellen.
Stärkung durch den Zusammenschluss von BAP und IgZ?
Um diesen Entwicklungen begegnen zu können, könnte eine endgültige Zusammenführung von BAP und iGZ zum gemeinsamen GVP-Verband eine wichtige Rolle spielen. Eine gestärkte Verhandlungsposition ist essenziell – nach dem Grundsatz „Entgegenkommen folgt erst nach Erfüllung bestehender Forderungen“.
Was bedeutet das für unsere Kund:innen und uns als Branche?
Klar ist: Es wird eine neue Entgelterhöhung geben – und diese wird teuer! Unsere Kund:innen werden mit höheren Kosten konfrontiert, was die Zusammenarbeit mit Zeitarbeitsunternehmen zunehmend infrage stellen könnte. Besonders in der Entgeltgruppe 1 (EG1) erwarten wir eine spürbare Zurückhaltung auf Kundenseite.
Die Zeitarbeitsbranche ist schon immer ein Frühindikator für die gesamtwirtschaftliche Lage. Eine baldige Verbesserung dieser Situation ist aktuell jedoch nicht in Sicht.
Jetzt ist Zusammenhalt gefragt!
In dieser herausfordernden Phase ist vor allem eines entscheidend: Zusammenhalt. Nicht nur innerhalb des IgPV, sondern in der gesamten Branche müssen wir jetzt an einem Strang ziehen. Nur gemeinsam können konstruktive Diskussionen geführt, gegenseitige Unterstützung geleistet und tragfähige Lösungen entwickelt werden.
Die kommenden Monate werden fordern, dass alle Akteur:innen der Branche zusammenstehen – über Verbands- und Unternehmensgrenzen hinweg.
Das Netzwerk des IgPV steht bereit. Wir setzen auf eine lösungsorientierte Zusammenarbeit in der gesamten Branche.
Über alle wichtigen Neuigkeiten und Entwicklungen halten wir auf dem Laufenden.
- Kündigung des Tarifvertrags - 27/05/2025
- NextGeneration – Eventcampus - 29/04/2025
- ETTEC und safetypassport.eu - 10/04/2025